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VermögenskulturUPDATE – 15. Februar 2023

Gerne wollen wir Sie regelmäßig über den Kapitalmarkt oder andere interessante Themen informieren – ggf. zusätzlich zu unserem vierteljährlich erscheinenden Newsletter VermögenskulturBRIEF.

Nachstehend lesen Sie daher erstmalig das neue VermögenskulturUPDATE mit aktuellen Aspekten.

UPDATE RAHMENBEDINGUNGEN
KONJUNKTURERWARTUNGEN STEIGEN – UMFELD BLEIBT SCHWIERIG

Die Börsen erlebten nach dem mageren Kapitalmarktjahr 2022 einen sehr positiven ersten Monat.

Eine Gasmangel-Lage in Deutschland/Europa konnte glücklicherweise vermieden werden. Dementsprechend entwickelten sich sowohl die Konjunkturerwartungen als auch die Konjunkturdaten v.a. in Europa besser als befürchtet.
Gleichwohl ist die deutsche Wirtschaft nach vorläufigen Zahlen im Schlussquartal um 0,2% geschrumpft. Erwartet war ein Nullwachstum nach +0,5% im Vorquartal.

In den USA tritt die wirtschaftliche Abkühlung nun auch zunehmend in den Fokus. Erkennbar ist diese schon am schwachen Immobilienmarkt, der den stark gestiegenen US-Zinsen Tribut zollen muss.

Historisch schneller Zinserhöhungszyklus in den USA
Quelle: BANTLEON

Die Notenbanken der westlichen Welt sind im Zuge der fortgesetzten Inflationsbekämpfung unverändert auf dem Bremspedal. Die jüngsten Sitzungen der wichtigsten Zentralbanken brachten insofern wenig überraschend erneute Zinserhöhungen.

Sehr wohlwollend nahmen Anleger vor allem die begleitenden Worte von US Federal Reserve Chef Jerome Powell auf und spekulieren – entgegen der Kommunikation der Fed – auf ein eher rasches Ende der restriktiven Maßnahmen in den USA.

Wie von uns erwartet, fallen die Teuerungsraten bereits weiter:
Soeben wurde in den USA erneut ein etwas geringer Wert mit 6,4% veröffentlicht. Die Eurozone und Deutschland haben ebenfalls sinkende Tendenz, jedoch auf höherem Niveau bei 8,5% bzw. 8,7%.

Vorlaufende Indikatoren und der mathematische „Basiseffekt“ sprechen dafür, dass vor allem die US-Inflation im Frühjahr noch ein deutlich tieferes Niveau erreichen wird.
Die Verantwortlichen haben indes die Historie der 70er Jahre vor Augen. Sie wollen den Fehler vermeiden zu früh wieder monetär zu lockern.
Eine harte Rezession zeichnet sich derzeit nicht ab, der Arbeitsmarkt scheint noch extrem robust. Hierin lauert also negatives Überraschungspotenzial für den weiteren Jahresverlauf – ein „Goldilocks“-Szenario aus moderatem Wachstum, dauerhaft geringer Inflation und sinkenden Zinsen ist für uns bei allem konstruktivem Optimismus nicht in Sicht.

UPDATE MARKTGESCHEHEN
MIT GROSSEM SCHWUNG INS NEUE JAHR

Die Aktienmärkte gingen nach dem Motto „Neues Jahr, neues Glück“ in das neue Jahr und reagierten positiv auf die Zinsentscheidungen.
Im internationalen Vergleich stach der EURO STOXX 50 im ersten Monat mit +9,7% besonders hervor und zeigt seit einiger Zeit erhebliche Outperformance zu den US- und Weltmärkten (ähnliches gilt für den DAX).

Die Rendite von 10-jährigen Bundesanleihen oder auch US-Staatspapieren sank im Januar um 0,22% auf 2,3% bzw. 0,35% auf 3,5%, was insbesondere zu Kursgewinnen bei zinssensiblen Aktien (z.B. Technologie) oder Anleihen längerer Laufzeiten führte.

Erneut etwas fester zeigte sich der Euro und legte zum US-Dollar weitere 1,4% zu.

SCHLUSSFOLGERUNGEN UND MASSNAHMEN DER VERMÖGENSKULTUR
DEFENSIVE AUSRICHTUNG WEITER FAVORISIERT

Unsere Mandate sind aufgrund des anhaltend undurchsichtigen Umfelds eher defensiv ausgerichtet und konnten im Januar ebenfalls zulegen.
Wir nahmen im Aktiensegment einige Gewinne mit und brachten die Gewichtungen damit wieder auf das strategisch gewünschte Maß.

Zurückhaltend und sehr selektiv bleiben wir für die Hauptmärkte Europa und USA – hier bieten sich vor allem günstig bewertete Aktien und gelegentliche „Sondersituationen“ an.

Positiv gestimmt sind wir für die Region Asien und Schwellenländer, die wir in den Mandaten aufgestockt haben.