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Neunter Newsletter der VERMÖGENSKULTUR AG

München, 09.10.2018 – Neunter VermögenskulturBRIEF

Sehr geehrte Damen und Herren,

was ist nachhaltig? Wie erreiche ich Nachhaltigkeit? Dass diese beiden Fragen in turbulenten Zeiten wie diesen über wirklich alle (Daseins-) Bereiche hinweg ernsthaft diskutiert werden, zeigt nicht nur das tiefe Bedürfnis nach Verlässlichem und Dauerhaftem, sondern ebenso das zunehmende Bewusstsein, dass wir auch zeitlich weiter über den Tellerrand hinausschauen müssen, soll es noch ein lebenswertes Morgen geben.

Es ist ziemlich genau zehn Jahre her, als am 15. September 2008 das globale Finanzsystem am Abgrund stand. Die US-Investmentbank Lehman Brothers beantragte in New York Gläubigerschutz und an den Börsen brach Panik aus. Ohne Zweifel: Lehman war nur ein symbolhaftes Ereignis, denn die Ursachen der Katastrophe lagen bereits in den frühen 2000er Jahren: Die Banken vergaben damals Kredite an schlechte Schuldner – auch an solche, denen von weiten anzusehen war, dass sie ihre Kredite nicht bedienen werden. Die Kreditgeber musste das ja nicht stören, da sie die Darlehen dank innovativer Verpackungstechniken an andere Investoren weiterverkauften. Investoren waren übrigens nicht nur Hedgefonds, auch eigentlich konservative Pensionskassen und deutsche Landesbanken waren darunter.
In den USA wurden die Banken schnell und zügig mittels frischem Eigenkapital saniert. In Deutschland aber gab es lange Grundsatzdiskussionen, im Grunde ist die Bankenrettung immer noch nicht abgeschlossen. Der deutsche Bankensektor bleibt ein Schatten seiner selbst.

Es hat sich durch die Krise erstaunlich wenig geändert und selbst Optimisten fragen sich, ob wir auf die nächste Krise besser vorbereitet sind. Weder das Handeln der Banken noch der politische Umgang mit der Krise lassen im Ansatz Nachhaltigkeit erkennen. Es fehlte und fehlt schlichtweg der Mut, am System zu rütteln. Eine Compliance-Regel nach der anderen, so wie wir sie u. a. im Finanzsektor erleben, wird am Kern des Problems sicher nichts ändern.

Auf Seite 3 dieses VermögenskulturBRIEFs widmen wir uns der Frage, wie wir bei der Auswahl von Wertpapieranlagen entsprechende Nachhaltigkeitskriterien mit einbeziehen. Zugegebenermaßen in einem anderen Zusammenhang, aber ein Ansatz, über den wir uns gerne mit Ihnen austauschen.

Ihr

Herbert Keilhammer

 

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